Grundlage unserer pädagogischen Arbeit ist der Situationsansatz. Die kindlichen Lebenssituationen werden zu Lernsituationen. Lernen ist wichtig für das Zurechtkommen in Gegenwart und Zukunft. Das Ziel des Situationsansatzes ist, dass Kinder unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Lebens- und Lerngeschichten dazu befähigt werden, in Situationen ihres gegenwärtigen Lebens zunehmend selbstbestimmt und selbstständig handeln zu können. Wir sehen im Kind einen kompetenten Menschen. Unser Ziel ist, jedes Kind individuell zu begleiten und zu unterstützen. Unsere Kindertageseinrichtung ist eine Lernwerkstatt. Hier können die Kinder ihre Welt entdecken. Jedes Kind erhält vielfältige Möglichkeiten sich selbst und seine Umwelt zu erfahren und zu erproben. Durch diesen Prozess erzielt das Kind eigene Lernergebnisse. Die Ausgangspunkte für den Selbstbildungsprozess des Kindes sind Wahrnehmungs- und Erfahrungsmöglichkeiten. Wir legen Wert auf eine gemeinsame Erziehung, Bildung und Betreuung mit allen Bedürfnissen und Fähigkeiten des einzelnen Kindes. Jedes Kind nimmt uneingeschränkt und selbstbestimmt am Alltag in der Kindertageseinrichtung teil und gestaltet ihn auf seine Art und Weise mit.
Wir begleiten das Kind auf seinem forschenden Lernen, damit es Eigeninitiative entwickeln kann und neugierig bleibt. Gemeinsam mit dem Kind begeben wir uns auf die Suche nach Antworten bei offenen Fragen und suchen gemeinsam nach Lösungswegen. Wir nehmen die Anregungen der Kinder ernst und zeigen ihnen so in einem gemeinsamen Lernprozess, dass Lernen und Entwicklung immer weiter geht, nie zu Ende ist. Uns ist es wichtig, dass die Kinder erfahren, dass Erwachsene nicht alles können / wissen und auch Lernende sind.
Ein Baustein dazu ist die, in unserer Einrichtung gelebte, Partizipation. Partizipation ist ein individueller und andauernder Veränderungsprozess, setzt Vertrauen voraus und ist in unserer Kindertageseinrichtung Bestandteil der Beziehung zwischen Kindern und Erziehern. Bedingt durch die gelebte Alltagsdemokratie in unserem Haus binden wir die Kinder, ihrem Entwicklungsstand entsprechend, in Entscheidungsprozesse ein. Hierbei erleben sie sich als wertvolles Mitglied einer Gemeinschaft.
In unserer Kindertageseinrichtung hat das Kind genügend Zeit für sein selbstbestimmtes Spiel (Freispiel). Es nimmt in unserer pädagogischen Arbeit einen großen Stellenwert ein. Durch das freie Spiel mit allen Sinnen lernen die Kinder am intensivsten. Hier experimentieren sie und entwickeln selbst Lösungswege. Im Freispiel lernt das Kind, wie es lernt. Das Freispiel bietet ihm, durch den Kontakt mit anderen Kindern, die Möglichkeit, seine sozial-emotionale Kompetenzen zu entfalten.
Während des Freispiels gestaltet das Kind seine Spielwelt nach seinen augenblicklichen Bedürfnissen und seinem Entwicklungsstand. Es eignet sich neue Fähigkeiten an, entdeckt seine Möglichkeiten und Grenzen.
Das Kind entwickelt sich im Spiel ganzheitlich. Die emotionale, motorische und soziale Entwicklung entfaltet sich und hilft ihm bei der Bewältigung seiner Lebensrealität.
Eine gegenseitige Wertschätzung zwischen Eltern und Erzieher/innen als Bindungspersonen des Kindes ist von grundlegender Bedeutung, um dem Kind eine positive Entwicklung zu ermöglichen. Den Eltern, als Experten ihres Kindes, bieten wir eine vertrauensvolle Bildungspartnerschaft und wünschen uns eine konstruktive Zusammenarbeit.
Wir sehen in ihnen, kompetente Partner als Experten ihres Kindes, Ansprechpartner, die ehrlich, interessiert und motiviert zum Wohl des Kindes im regelmäßigen Dialog mit uns stehen sowie Eltern, die sich mit Wünschen, Kritikpunkten, Fähigkeiten, Interessen und Kenntnissen in unsere Kindertageseinrichtung einbringen.
Wir sehen Kinder als eigenständige Persönlichkeiten an. Sie kommen neugierig auf die Welt, ausgestattet mit Autonomiestreben und einem eigenen Willen sowie allen Menschenrechten. Wir achten ihre Persönlichkeit und begleiten sie in ihrer individuellen Entwicklung. Jedes Kind hat das Bedürfnis, die Welt aktiv und experimentierfreudig zu erforschen, zu erkunden und zu erleben. Hierfür greift es auf seine Fähigkeiten, Stärken und Ausdrucksformen zurück, ist im Dialog mit sich und der Umwelt. Das Kind kann seine unterschiedlichen Kompetenzen und sein Wissen an vielen Bildungsorten, im Wechselspiel mit alltäglichen Möglichkeiten erwerben und erproben. Hierfür stehen dem Kind eine Vielzahl an Fähigkeiten, Kräften und Ausdrucksweisen zur Verfügung. Wir achten die Kinder in ihrer Eigenart und begleiten sie in ihrer Entwicklung. Wir bieten ihnen vielfältige Gelegenheiten sich selbst und ihre Wirkung auf andere Menschen wahrzunehmen. Sie sammeln dabei ein möglichst breites Spektrum an Erfahrungen und erhalten Sicherheit und Geborgenheit, um neue Situationen als Herausforderung erleben zu können.
Unsere Einrichtung ist Teil eines großen Gebäudekomplexes, bestehend aus dem Bürgerhaus, der Schule am Bürgerhaus und der Kindertageseinrichtung. Sie liegt am Rande des alten Ortskerns von Nieder-Roden. Hier gibt es, unter anderem, gute Einkaufsmöglichkeiten und mehrere Spielplätze. Durch die günstige Lage der Einrichtung sind der neue Ortsteil, die S-Bahn, der Wald, die umliegenden Gärten und Felder sowie unser „Hausfluss“, die Rodau, gut zu erreichen. Unsere Einrichtung besuchen Kinder aus dem „alten“ sowie „neuen“ Ortskern. Sie kommen aus unterschiedlichen Herkunftsländern und sozialen Schichten. In unserem Haus bieten wir 112 Plätze, die sich auf 100 Kindergarten- und Tagesstättenplätze in vier altersgemischten Gruppen für Kinder ab dem dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt verteilen. Weitere 12 Plätze stehen Krippenkinder vom ersten bis zum dritten Lebensjahr zur Verfügung.